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Der Tintenfisch und der Wal

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 Jesse Eisenberg, Der Tintenfisch und der Wal Bildnachweis: Der Tintenfisch und der Wal: James Hamilton

Der Tintenfisch und der Wal

Eine Art
  • Film

Der Tintenfisch und der Wal mag als Titel erklärungsbedürftig sein – er bezieht sich auf eine berühmte Dauerausstellung im American Museum of Natural History in New York, die kriegführende Meeresbewohner zeigt, deren monströse Ausmaße die Erinnerung eines Kindes fürs Leben versengen können – aber die Metapher ist klar. In Noah Baumbachs bissig komischer, furchtbar trauriger, erbarmungslos autobiografischer Coming-of-Age-Geschichte spielen die narzisstischen Eltern Bernard (Jeff Daniels) und Joan (Laura Linney), die ihre beiden Söhne in die Bitterkeit einer sich auflösenden Ehe verstricken, eine große und widerspenstige Rolle als Monster selbst.

Sie sind auch Exemplare der New Yorker Intelligenz um 1986, verfeinerte Typen, die in einem Brownstone in Brooklyn leben, sich als Schriftsteller messen (Joans Karriere ist auf dem Vormarsch, Bernards nicht) und nehmen ihre Söhne zum Tennisunterricht, was nur dazu beiträgt die Salzigkeit, die der Filmemacher auf seine eigenen Wunden streut. Sich selbst in der Rolle des älteren Bruders zu verorten (gespielt von Roger Dodger ’s exzellenter Jesse Eisenberg), der in seiner jugendlichen Unzufriedenheit die Wichtigtuerei seines Vaters nachahmt und seiner untreuen Mutter die Schuld gibt, lässt Baumbach niemanden vom Haken, am allerwenigsten sich selbst.

Der Film geht nicht so sehr an einen dramatischen Ort, als dass er hängen bleibt, wie die Museumsausstellung selbst, und die abrupte Nicht-Schlussfolgerung ist erschütternd. (Die Coda: Und dann wurde ich Filmemacher.) Aber im Schweben, Der Tintenfisch und der Wal wird zu einer eigenen realistischen Darstellung der Familienentropie, die ebenso warnend wie lehrreich ist.



Oscar-Nominierung 2006: Bestes Originaldrehbuch (Noah Baumbach)

Der Tintenfisch und der Wal
Typ
  • Film
mpaa
Laufzeit
  • 80 Minuten
Direktor